Bewertung : 9.5 von 10 Punkte
Hinter dem simplen Namen Krankheit verbirgt sich eine recht junge Formation, die mit ihrem Debütalbum “Sanatorium” dem Bandnamen thematisch frönt.
So ist es im positiven Sinne krank, was die Schergen aus Salzburg uns auf die Lauscher geben.
Stilistisch wird ein Beitrag zum Dark Metal geboten, der etliche Einflüsse aus der NDH aufweist.
Auffallend (im Vergleich zu anderen Combos, die einen ähnlichen Sound erzeugen) ist die Verwendung altbekannter Melodien aus der Klassik, wie von Mozart, Beethoven und Co.
Die ausnahmslos auf Deutsch vorgetragenen Vocals weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit der Band Rammstein auf, gehen aber in einigen Passagen in einen gewagteren Härtegrad über, der nah an alte Eisregen-Platten kommt.
Musikalisch ist “Sanatorium” zwar einem relativ gesättigten Genre, dem Dark Metal, zuzuschreiben, diesem verpassen die Jungs von Krankheit aber einen individuellen Touch. Diese Eigenständigkeit wird auch mit den beinahen rifftechnischen Ausflügen in den Black Metal verstärkt.
Auf “Sanatorium” sind alle Tracks enthalten, die auch schon die Debüt EP “Menschenfänger” geziert haben, nun aber überarbeitet. Natürlich ist auch brandneues Material enthalten, um der Bezeichnung ‘Langspieler’ gerecht zu werden.
Die bereits erwähnten Melodien aus Klassik und Kammermusik sind mithilfe des Keyboards integriert worden, wodurch die verstaubten Evergreens aus alten Tagen gekonnt in den Sound der Jungs verpackt sind, der mit den morbiden Texten als angenehmes Gesamtbild in Erscheinung tritt.
Schon mit dem Opener “Tausendfüssler” zeigen die Herrschaften, mit welchen Wassern sie gewaschen sind und man sieht schnell, was einen erwartet.
Auch der Folgesong “Figaros Schlachtfest” reiht sich diesbezüglich ein und besticht durch bizarre Textinhalte, die sich wie ein roter Faden durch alle 12 Tracks, die der Langspieler aufweisen kann, ziehen und den Hörer positiv beeindrucken können.
Zu dem vierten Song “Menschenfänger” gibt es zudem ein offizielles Video.
Mit “Sanatorium” wird ein schöner Beitrag zum Dark Metal geleistet, der sich hören lassen kann und kaum Schwächen zeigt, wie man es bei einer Debütplatte eigentlich fast erwartet.
Alle zwölf Songs sorgen für Unterhaltung und es ist gut, dass die Akteure nicht im Sanatorium eingesperrt sind, sondern in freier Wildbahn musizieren können.
Ein Probehören kann nicht schaden und ein Erwerb des Albums hinterlässt keinen bitteren Nachgeschmack, zumindest nicht einen, den man nicht möchte.
Krankheit – “Menschenfänger”
Quelle: KRANKHEIT – Sanatorium von Don Peperoni / NecroWeb Magazin.
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