Bewertung : 10 von 10 Punkte
“Ja, Schatz … Nein … Warte mal, die Bomben … Was?! … Die Bomben!!” Ja, das Album der vier Jungs aus dem Vereinigten Königreich, genauer gesagt Birmingham, ist schon eine Granate für sich.
Bovine vereinen in ihrer Musik mehrere Stile, unter anderem Sludge und Stoner-Rock.
“The Sun Never Sets On The British Empire” (was für ein Titel, aber immerhin wahrheitsgemäß) kam dieses Jahr über FDA Rekotz unter die Massen.
Die Platte beginnt mit dem ruhigen und zurückhaltenden Intro “Barium”, welches zugleich die letzte Gelegenheit für den Zuhörer ist, durchzuatmen, denn darauf folgt sofort “Ghost Chair”; Gitarren und Bass feuern direkt los, begleitet von einer knallharten Snare, welche die Akkorde punktgenau unterstützt. Bei diesem Song bekommt man auch sofort eine Hörprobe des Gesangs, bei dem klare Vocals und Trommelfell zerreißendes Geschrei mit tiefer Stimme an der Tagesordnung sind.
Und so stampfen sich Bovine durch die nächsten Songs. Rhythmen werden abgelöst von Riffs und andersrum. Der Bass rollt dabei immer mit und füllt Lücken mit ordentlichen Basslinien. Dabei beweisen die Jungs, dass sie nicht nur stumpf, sondern den Titeln mit der richtigen Melodie auch Tiefe verleihen können.
“Heroes Are What” gönnt dem Hörer dann durch akustische Klänge eine Pause. Für ungefähr eine Minute. Dann legen Bovine wieder in alter Manier los und treten einem buchstäblich das Hirn aus dem Schädel.
Die Songs “I Will Make You Real” und “Military Wife” sind unter anderem die Highlights des Albums.
Die Band vereint hier technisches Können und Einfallsreichtum. Hört euch die Riffs an und sagt mir nicht, dass die einen nicht direkt mitreißen.
Bovine verstehen etwas davon, mit den Songs zu spielen, sie erst treibend nach vorne zu drücken, um sie dann wieder zu beruhigen und so entsteht Abwechslung.
“The Sun Never Sets On The British Empire” ist definitiv ein Album, auf dem die Instrumente alle so gut miteinander harmonieren, dass dabei flüssige und kraftvolle Songs entstehen. Abgerundet mit äußerst individuellem Gesang bzw. Geschrei und man hat ein Album, das einen in nächster Zeit nicht loslassen wird.
10 Punkte für den gnadenlosen Bombenhagel in Form von 10 Songs.
Bovine – “Military Wife”
Quelle: BOVINE – The Sun Never Sets On The British Empire von Wade Nash / NecroWeb Magazin.
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