Bewertung : 7 von 10 Punkte
Die Düsseldorfer Band Voodoma schont sich nicht, bringt sie mit “Bridges To Disturbia” doch schon das fünfte Studioalbum heraus und auch live pausiert das Quintett nicht.
Dass auf dem Silberling einige Songs (namentlich “My Religion”, “Doomsday Messiah”, “Another Me”, “Jesus Crime” und “One Second In Life”) bereits vom Album “The Anti Dogma” bekannt sind, sei Voodoma somit verziehen. Mit ihnen zusammen befinden sich immerhin insgesamt elf Titel auf “Bridges To Disturbia”.
Und diese zeigen die facettenreiche musikalische Seite Voodomas hervorragend auf. Denn obschon die Band sich dem Dark Rock verschrieben hat, entsprechend Elemente aus dem Gothic Rock zu finden sind, fügt man den Titeln ebenfalls elektronische (so z.B. Synthiesounds, die mal verträumt wie in “Pray”, mal als hymnenhafte Klangteppiche wie in “Wasted Daylight”, mal zur Unterstützung des rockigen Charakters wie in “The Devil Dancers” integriert werden) sowie Darkwave- und Folk-Anleihen hinzu.
Von der überwiegend aus Gothic Rock und Electro bestehenden Stilvereinigung kündet bereits der Opener “Evolution Zero”, bei dem Voodoma auch an genretypischen eingängigen Passagen nicht gegeizt haben.
Für die dabei herrschende Atmosphäre sorgt vor allem der dunkle Gesang Michas, der sich rau und kratzig, dann wieder harmonisch warm und klar präsentiert.
Auch im weiteren Verlauf passt seine Stimme hervorragend zum Gesamtsound von “Bridges To Disturbia”. Und anders als noch auf “The Anti Dogma” kann man auf diesem Silberling die Spannung innerhalb der einzelnen Songs und das Interesse der Hörer bis zum Schluss aufrecht halten. Diesbezüglich haben sich Voodoma eindeutig weiterentwickelt. Trotzdem hat man an der einen oder anderen Stelle das Gefühl, als ob Sänger Micha einer Szenegröße wie The 69 Eyes Frontmann ‘Jyrki 69′ nacheifern möchte, statt sich auf sein eigenes Talent und seinen Stil zu konzentrieren. Das hat man gar nicht nötig, sodass hier noch mehr Eigenständigkeit gefordert werden kann.
Selbstbewusster tritt man da schon musikalisch auf, denn inzwischen sind Voodoma als Voodoma durchaus zu erkennen, wenn man die Songs des Fünfergespanns hört.
Um jedoch in der ersten Liga mitspielen zu können, bedarf es noch eines Besuches der Hit-Schmiede. Einige Tracks weisen durchaus das Potenzial wahrer Hymnen auf, der Mehrheit fehlt es aber an Nachhaltigkeit. Noch mehr einprägsame und umgehend mitreißende Melodien, noch straighter gespielte Songs wären daher wünschenswert.
Eine Steigerung legen die Jungs von Voodoma durchaus im Vergleich zum Album “The Anti Dogma” hin, nichtsdestotrotz geht da noch mehr.
Unbestritten dürften die Titel (dank ihrer Dynamik und der hörbaren Spielfreude) jedoch jetzt schon live ordentlich Laune machen.
Gothic/Electro Rock Fans machen aber nichts falsch, wenn sie mal in “Bridges To Disturbia” reinhören.
Voodoma – “The Devil Dances”
Quelle: VOODOMA – Bridges To Disturbia von blackrose / NecroWeb Magazin.
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