Bewertung : 10 von 10 Punkte
Eine neue Band stellt sich mit dem Album “My Only Shelter” vor.
Sie nennen sich Darkhaus, musizieren zu fünft und liefern zeitlosen Modern Rock ab, der teils mit elektronischen Zugaben versehen ist.
Dabei erinnern sie stilistisch oft an die Band A Life Divided. Diese Assoziation ist nicht zuletzt dem gelungenen warmen und ausdrucksstarken Gesang geschuldet, den auch die Gruppe aus Bayern aufweisen kann.
Und ebenso wie bei A Life Divided, dessen Frontmann niemand Geringerer als Eisbrecher-Gitarrist Jürgen Plangger ist, besteht auch Darkhaus aus teils namhaften Musikern. Da wäre zum einen beispielsweise Rupert Keplinger, zum anderen Gary Meskil.
Während der Musiker und Songwriter Keplinger aktuell den Bass bei Eisbrecher bedient, darüber hinaus aber auch schon das Songwriting für Bands wie Oomph!, Kissin Dynamite oder die Gitarren von Der W und Peter Maffay beigesteuert hat, gilt Meskil als Gründer der Hardcore-Band Pro-Pain.
Ihr Erfahrungsschatz ist jedem Song auf “My Only Shelter” anzuhören.
Die insgesamt 16 (!) darauf zu hörenden Titel glänzen nicht nur durch Masse, sondern vor allem durch Klasse – und das bis zum letzten Ton.
Jeder Track reißt den Hörer umgehend mit, bleibt anschließend noch lange im Ohr und fasziniert durch wunderbar eingängige Melodien und handwerkliches Geschick.
Komplex sind zwar die wenigsten Songs, dafür aber insgesamt abwechslungsreich. So fällt es schwer, die Musik von Darkhaus als einfachen Modern (oder Electro) Rock abzustempeln. Genreübergreifend bedient sich das Fünfergespann an Elementen, die aus herkömmlichen Titeln wahre Ohrwürmer machen, welche teilweise sowohl clubtauglich sind als auch Klassiker-Potenzial aufzeigen.
Der moderne Sound – druckvoll wird hier die Instrumentalfront und der Gesang, harmonisch aufeinander abgestimmt, in Szene gesetzt – unterstreicht die Zeitlosigkeit ihrer Songs, die auf Albumlänge immer wieder gefallen, ohne den Hörer zu einem Zeitpunkt zu ermüden.
Dass Darkhaus diverse (offensichtliche und subtile) Schnittstellen mit der Band Eisbrecher besitzt, ist inzwischen deutlich geworden, denn wie wir mittlerweile wissen bearbeitet nicht nur Eisbrecher-Bassist Keplinger bei den hier vorstellig werdenden ‘Newcomern’ die Gitarre und die Synths, sondern auch der Gesang von Kenny Hanlon und die gesamte musikalische Ausrichtung ähnelt dem Projekt von Eisbrecher-Gitarrist Jürgen Plangger. So wundert es auch nicht, dass Eisbrecher-Mitbegründer Jochen ‘Noel Pix’ Seibert beim Song “Breaking The Silence” die Finger im Spiel hat, indem er ihm den “Eisbrecher Club Cut” verpasst, bei dem die elektronische Seite stark betont wird und die Beats harsch zum Tanzen auffordern. Breaks und Wendungen an der Grenze zum Dub Step runden die dadurch entstehende Version des Titels ab.
Wie “Breaking The Silence” (sowohl als regulärer Titel als auch in der dargebotenen zusätzlichen Version) könnte man jeden Song auf “My Only Shelter” als Anspieltipp nennen. Und doch zeigen sich Darkhaus stets von einer anderen Seite. Mal rocken sie ordentlich mit doppelter Gitarrenwand nach vorne, mal wird es tanzbar auf dem Album, dann wieder stehen emotionale Momente in Balladenform auf dem Programm. An Spannung und Intensität mangelt es nie und so sollten unbedingt alle Hörer dem Silberling ein Ohr schenken, die an A Life Divided & Co. Gefallen finden.
Darkhaus – eine Neuentdeckung, die wie alte Hasen klingen und vielversprechend ihr Debüt mit “My Only Shelter” geben, das jetzt schon 10 Punkte verdient. Unbedingt im Auge zu behalten!
Darkhaus – “Ghost”
Quelle: DARKHAUS – My Only Shelter von blackrose / NecroWeb Magazin.
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