Selbst ohne mit Superlativen um sich zu werfen, kann man den bisherigen Werdegang des niedersächsischen Rockquartetts UNZUCHT, das Einflüsse aus Gothic, Industrial und Metal in seinem Sound mit überaus melodischen Gesangslinien kombiniert, durchaus als beeindruckend bezeichnen. So begab sich die Unzucht erst vergangenen Herbst auf einen Trek mit über 40 Shows – spielte zunächst eine Tour mit MONO INC., dann eine Tour mit Megaherz, dann alle Dark End Festivals 2012 und schließlich Anfang 2013 die umjubelte Co-Headliner-Tour “Darkness Kills” mit ihren Freunden Lord Of The Lost vor Tausenden von Fans.
Unzüchtige Historie: Nicht zuletzt in den Web-TV-Folgen der bandeigenen Youtube-Serie “Das Gothic-Internat” bekommt man einen bisweilen verstörenden Eindruck hinter die Kulissen der Unzucht. Was hat es mit ihrer ausgeprägten Sprache auf sich, die von den Fans bereitwillig angenommen wird? Wer oder was sind “Schrakk” und “Schnizzle”? Warum wird “Schrakk” bereits auf Buttons an unzähligen schwarzen Taschen durch die Straßen der Republik getragen? Fragen, die nicht ohne aufwendige Recherchen in der Historie der UNZUCHT beantwortet werden können. Es begab sich zu der Zeit um 2009, als in De Clercq, seines Zeichens unzüchtiger Gitarrist und Electro-Tüftler, ein Plan zu reifen begann. Unter einem nicht mehr zu rekonstruierenden Vorwand lockte er den halbspanischen Sänger Der Schulz, nur Minuten vor dessen endgültigem Umzug in seine alte Heimat Gallizien, auf ein nicht konkret benanntes Eiland in der friesischen Karibik, welches seitdem nur unter dem beunruhigenden Namen “La Isla Muerta” bekannt ist.
Hier kamen irgendwie unter bisher nicht geklärten Umständen auch Blaschke und Fuhrmann ins Spiel. Die Inselchronik weist deutliche Lücken ob der Vorkommnisse auf, nur so viel ist sicher: Erste Demosongs wurden aufgenommen, der Grundstein der Unzucht war gelegt. Doch warum heißt der bandeigene Webshop, in dem heute Sympathisanten der UNZUCHT T-Shirts und Hardtickets bestellen, überhaupt “Caribbean Gothic”? Und was genau hat es mit dem “Gothic Internat” auf sich?