IRON SAVIOR – Rise Of The Hero (CD)
Bewertung : 8.5 von 10 Punkte
Iron Savior stehen mit ihrem Album “Rise Of The Hero” in den Startlöchern, um alle Metalheads mit einer neuen, stählernen Botschaft zu beglücken. Die Spannung auf das neue Werk der Hamburger ist nach ihrem fulminanten 2011er Comeback-Album “The Landing” natürlich entsprechend groß.
Nach dem kurzen, von ‘spacigen’ Keyboard-Klängen dominierten Intro bringt man mit “Last Hero” bereits die erste Steilvorlage: Handbremse gelöst, die Gitarren brettern ordentlich wie auch Piets markanter, kraftvoller Gesang.
Alles ein klein wenig härter als auf dem letzten Output.
Einer relativ langen, schön-melodischen Bridge folgt ein wahrlich göttlicher Refrain, der nicht nur sofort ins Ohr geht, sondern das Herz eines jeden Metal-Freundes zum Hüpfen bringt. Ein perfekter Opener!
Mit “Revenge Of The Bride” legen Iron Savior sofort einen Track gleichen Kalibers nach.
Härte und Melodie verschmelzen auch hier zu einer unwiderstehlichen Einheit, die keine (Power Metal) Wünsche offen lässt.
Es geht Schlag auf Schlag: “From Far Beyond Time” fährt nicht nur mit dem an alte Blind Guardian-Songs erinnernden Refrain die Höchstnote ein, sondern überzeugt auch vom Aufbau.
Die Gesangsvariationen im Mittelteil und der in abgewandelter Form dargebotene Refrain am Ende halten hier die Spannung durchgehend aufrecht.
Mit “Burning Heart” wird dann ein 1A-Antidepressivum präsentiert, welches wirklich jeden aus seinem Tal der Tränen reißen und positiv in die Zukunft schauen lassen wird. Dieser Song hat das Potenzial zum echten Klassiker!
Iron Savior gönnen einem vorerst keine Verschnaufpause und schießen noch “Thunder From The Mountains” hinterher, auch wieder schnell und mit einem echten Ohrwurm-Refrain.
Mit “Iron Warrior” wird dann erstmals der Fuß vom Gaspedal genommen und eine rockig-groovige Nummer zelebriert, die immer noch auf der Haben-Seite zu verbuchen ist.
Leider können Iron Savior das bisherige Niveau auf der zweiten Hälfte des Albums nicht ganz halten. Titel wie “Firestrom”, die Ballade “The Demon” und der Heavy Metal-Tribute-Song “Fistraiser” bewegen sich aber immer noch im oberen Bereich der Skala. Ihnen fehlt leider nur der besondere Kick, eben das individuelle Highlight.
Der schleppende, mit deutlicher Rock-Attitüde versehene “Dragon King” zündet leider überhaupt nicht und auch der Mando Diao-Coversong “Dance With Somebody” ist zwar ganz nett, mehr aber auch nicht und wäre damit verzichtbar gewesen.
Somit lässt sich gesamt gesehen festhalten: “Rise Of The Hero” beginnt bärenstark und lässt den Zuhörer dank der fantastischen Songs, angefangen vom Songwriting bis zur Präsentation, in wirklich metallisches Entzücken verfallen. Das ist Melodic Power Metal vom Allerfeinsten!
Überraschend und auch etwas schade dann der kleine Durchhänger zu Beginn der zweiten Albumhälfte. Iron Savior bekommen zwar noch gegen Ende des Silberlings die Kurve, erreichen damit aber nicht mehr ganz die Messlatte, die sie zu Beginn selber natürlich sehr hoch gelegt haben.
Die Produktion ist – wie man es von Iron Savior immer schon gewohnt ist – sehr druckvoll und klar. Piet Sielcks Gesangstimme ist stets präsent und die Chöre sind – und dies soll auch noch mal ausdrücklich erwähnt werden – wohl die kräftigsten und bestklingenden, die bisher auf einer Iron Savior-Scheibe zu hören waren.
Iron Savior haben mit “Rise Of The Hero” ein sehr gutes Power Metal-Album am Start, dessen Energie und Spielfreude sich keiner entziehen können und das alle Liebhaber dieses Genres mit Sicherheit nicht enttäuschen wird.
Iron Savior – “Rise Of The Hero” (Album Trailer)
Quelle: IRON SAVIOR – Rise Of The Hero von blackrose / NecroWeb Magazin.
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