Bewertung : 8 von 10 Punkte
“Die Toten, Die Niemand Vermisst” ist ein Buch von den beiden Autoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt, die darin zwei Genres vereinen.
Zum einen liegt hier ein wirklich guter schwedischer Thriller, der sich wunderbar in die Veröffentlichungen skandinavischer Kriminalliteratur integriert, zum anderen handelt es sich um ein Drama, da die persönlichen Probleme des Protagonisten Sebastian Bergman eine Menge Raum einnehmen.
Zum Inhalt:
In den schwedischen Bergen stoßen Wanderer durch Zufall auf sechs Leichen, die allesamt erschossen wurden. Besonders dramatisch ist der Umstand, dass es sich bei zweien der Toten um Kinder handelt.
Da nach anfänglichen Ermittlungen schnell klar wird, dass offensichtlich niemand diese Toten vermisst, wird der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman zu Hilfe gerufen. Doch dieser sieht sich nicht nur mit einem extrem kniffligen Mordfall, sondern auch mit einer Menge privater Probleme konfrontiert.
Zwar wird Bergmans Schicksal, welches in den beiden vorangegangenen Bänden dieser Reihe schon ausführlich beleuchtet wurde, realistisch und nachfühlbar beschrieben, allerdings ist dieser Plot etwas überdimensioniert und sorgt teilweise für beinahe langweilige Passagen in diesem Buch.
Es empfiehlt sich zudem, die vorigen Bände zu lesen, bevor man “Die Toten, Die Niemand Vermisst” zur Hand nimmt, da insbesondere die Figur Bergman ziemlich komplex ist und verstanden werden muss.
Der eigentliche Thriller – also der Hauptplot – funktioniert jedoch auch ohne Vorkenntnisse der Reihe sehr gut. Hierbei handelt es sich um einen ausgeklügelten und spannenden Fall, der mit einem Kracher beginnt, danach einen unglaublichen Spannungsbogen aufbaut und in einem würdigen Finale endet.
Es ist aufgrund dieser beiden Handlungsstränge, die unterschiedliche Qualitäten besitzen, nicht einfach, “Die Toten, Die Niemand Vermisst” treffend zu bewerten.
Bei mir war es schließlich der Aufbau, der den Ausschlag gab. Je weiter man mit der Lektüre dieses Buches voranschreitet, desto mehr erkennt man nämlich, dass einer der beiden Autoren zudem Drehbuchautor ist und dass diese Reihe eindeutig für eine TV-Produktion ausgelegt ist. Daher liest sich “Die Toten, Die Niemand Vermisst” wie eine gut gemachte Fernsehserie, was noch einmal für eine extra Prise Spannung sorgt.
Ich komme daher zu einer abschließenden Wertung von sehr guten acht Punkten und empfehle “Die Toten, Die Niemand Vermisst” all jenen, die ein Faible für skandinavische Thriller haben. Denn diese werden durchaus Freude an dem Buch haben.
Quelle: MICHAEL HJORTH & HANS ROSENFELDT – Die Toten, Die Niemand Vermisst von Hypnotoad / NecroWeb Magazin.
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