Bewertung : 4.5 von 10 Punkte

Tief in die verstaubte Mottenkiste gegriffen, fiel mir “Mordenheim” von Grabesmond in die Hände.
Lucia-Mariam Fåroutan, welche zeitweise bei Abigor und auch Heidenreich mitwirkte, verbirgt sich dahinter.
Und besieht man sich die Aufmachung des Albums, könnte man dabei von einem Black Metal Werk ausgehen. Dem ist jedoch nicht so. Wenn ich nun einen Vergleich ziehen müsste, würde mir lediglich Pazuzu in den Sinn kommen, wobei man mit “Mordenheim” allerdings nicht auf dessen Qualität kommt.
Ein mittelalterlicher Einschlag ist aber in diesem Fall ebenfalls gegeben, war doch diese Ausprägung zur damaligen Zeit durchaus eine gern gewählte Nische, mit der man sich vom direkten Schwarzstahl loszusagen versuchte.
Das wollten auch Grabesmond, und so ist das Resultat von rein instrumenteller Natur. Inwieweit man damit sein Talent sprechen lassen kann, liegt fraglos beim Geschmack des Hörers.
Hier vorliegende Veröffentlichung ist allenfalls durchschnittlich, mit abfallender Tendenz.
Regen, Donnergrollen und ein Flötenspiel sind sicherlich keine schlecht gewählten Beigaben, kommen aber trotzdem kaum zur Wirkung, wenn das Ganze viel zu kurz gehalten ist. So etwas lässt kaum eine richtige Entfaltung zu, weshalb die kürzesten Stücke auch die sind, welche man am schnellsten wieder vergessen hat.
So verstreicht “Mordenheim” ohne Eindruck zu hinterlassen, was andererseits aber auch nicht verwundert. Schon damals (veröffentlicht wurde das Werk 1997) dürfte dieses Release kaum für Aufregung gesorgt haben, geschweige denn für großen Absatz.
Deshalb gilt ganz klar die Devise: Wer alles braucht, der kann mal Probe hören.
Vorausgesetzt man ergattert ein Teil davon, denn weder Label noch Grabesmond sind noch existent. Ob man sich damit aber wirklich etwas Gutes tut, bleibt fraglich.
Quelle: GRABESMOND – Mordenheim von blizzard / NecroWeb Magazin.
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