Need For Speed -
nicht wenige Spieler verbinden mit diesem Titel schöne Erinnerungen an stundenlange Multiplayerrunden auf der Playstation1.
Seitdem sind schier unzählige Nachfolger auf den Markt gekommen und, bis auf wenige Ausnahmen, dreht sich immer noch alles um den ewigen Kampf zwischen Cops und Racern. So auch im aktuellsten Teil der Serie namens “Rivals”.
Gleich nach dem Tutorial entscheidet sich der Spieler für eine der beiden Seiten. Große Auswirkungen hat das aber nicht, es legt lediglich die erste Mission fest, danach kann man sowohl Gesetzeshüter- als auch Rasermissionen abschließen.
Natürlich sind die Missionsziele denkbar einfach: Entkomme oder stoppe.
Hazard … ähhh … Redview County
Die Spielwelt ist groß, sehr groß. Vom verschneiten Berg bis hin zur kargen Trockenlandschaft ist alles vertreten und bietet verschiedenste Streckenführungen und Rennmöglichkeiten. Wenn doch nur die bösen Cops nicht wären, die keinem Speedfreak seinen Spaß gönnen.
In jeweils 60 Missionen (Speedlists) kann man sich einer der Fraktionen anschließen und auf Punktejagd gehen.
Dutzende Wagen stehen zur Verfügung, natürlich samt und sonders pfeilschnelle Luxuskarossen auf beiden Seiten, wenngleich es etwas fraglich erscheinen mag, welche Polizei dieser Welt mit einem Bugatti Veyron oder einem Marussia B2 auf Streife fährt.
Alles dreht sich um Speedpoints
Für erfüllte Missionen, spektakuläre Fahrweise und massive Geschwindigkeitsübertretungen erhält der Spieler Speedpoints, die die Währung bei “Need For Speed” darstellen. Hierbei fließen die erwirtschafteten Punkte aber in getrennte Kassen, eine für Raser und eine für Cops. Ein kleines Ärgernis, denn als Temposünder benötigt man ungleich mehr Speedpoints, um konkurrenzfähig zu bleiben. Während man als Racer seine Wagen kaufen und noch zusätzlich mit Extras ausrüsten muss, bekommen die Polizisten ihre Fahrzeuge zu jeder Mission gestellt und müssen sich lediglich um die Powerups Sorgen machen.
So kann man in die statistischen Werte des Wagens investieren und sich stärkere Panzerung oder Motorleistung kaufen, oder man besorgt sich die zahlreichen Upgrades wie Störsender oder Betäubungsminen auf der einen bzw. Straßensperren oder Nagelbänder auf der anderen Seite.
Ein EMP steht beiden Fraktionen zur Verfügung.
Klingt wie Mario Kart? Nicht ganz, aber nah dran. Das Ganze bewegt sich sehr stark an der Grenze vom Arcade Racer zur Zerstörungsorgie, ein klein wenig mehr wäre zu viel.
Gameplay
Dank Frostbite3 sieht das Spiel gut aus, zumindest auf dem PC.
Redview County ist detailreich und abwechslungsreich gestaltet und die Wagen sehen einfach klasse aus.
Anders allerdings auf Konsolen, hier hat man mit massiven Frameeinbrüchen zu kämpfen, was hoffentlich noch per Patch behoben wird.
Übrigens läuft das Spiel auf allen Plattformen nur auf 30fps, warum auch immer.
Typisch für die Spielreihe ist das Fahrverhalten der Fahrzeuge weit vom Realismus entfernt und extrem arcadelastig. Quasi jede Lenkbewegung vermag einen Drift einzuleiten, der durch kurzes Drücken der Turbotaste wieder in eine schnurgerade Fahrt übergeht. In die gleiche Kerbe schlägt das bereits bekannte ‘Gummibandsystem’, welches durch inszenierte Crashs oder plötzlich verlangsamte Gegner die Rennen eng halten soll, leider funktioniert das auch andersherum und ein großer Vorsprung ist kaum möglich. Ein großes Problem stellt das aber nicht dar, denn mittlerweile kennt jeder die Physik von “NfS” und Realismuspuristen greifen ohnehin zu anderen Titeln.
Sehr praktisch ist das Easydrive, welches nicht nur eine GPS-Navigation enthält, sondern auch Teleportationen über die große Spielwelt erlaubt. Würde man jeden Startpunkt manuell anfahren, würde sich die Spielzeit wohl um einige Stunden verlängern, aber auch stark langweilen.
Leider bietet das Spiel nur zwei Kameraperspektiven, eine klassische Verfolgeransicht, die für meinen Geschmack aber zu nah am Fahrzeug ist, und eine nahezu unspielbare Stoßstangenkamera knapp über dem Asphalt.
Alldrive
So nennt EA die Verschmelzung von Single- und Multiplayer. In einem öffentlichen Spiel tummelt man sich zusammen mit anderen Fahrern auf derselben Map und kann so gegen menschliche Gegner antreten oder Vertretern der eigenen Fraktion bei ihren Verfolgungsjagden helfen.
Die Zusammenstellung der einzelnen Rennen erfolgt ohne Lobby oder Matchmaking, es genügt, einfach mit anderen Spielern zusammen am Startpunkt eines Rennens zu stehen und schon geht es los.
Noch schneller geht es bei Duellen, hierbei kann man jeden zufällig vorbeikommenden Fahrer per Tastendruck zum Kopf-an-Kopf-Rennen fordern.
Natürlich ist es trotzdem noch möglich, das Spiel als Singleplayer zu spielen oder nur seine Freunde in das gemeinsame Spiel zu lassen.
Fazit
“Need For Speed” wie man es kennt und liebt. Nach Ausritten in die professionelle Rennszene in der Vergangenheit ist die Serie endlich wieder da angekommen, wo sie hingehört. Harte Fights und Verfolgungsjagden auf offener Straße und abwechslungsreichem Gelände. Neuerungen sind allerdings rar gesät, der Käufer weiß genau, was er für sein Geld bekommt, wird nicht enttäuscht, aber auch nicht überrascht.
Für Fans der Reihe eine klare Kaufempfehlung, wer auf Realismus steht, sollte sich eher woanders umsehen.
“Need For Speed” (Launch Trailer)
Quelle: NEED FOR SPEED: Rivals von DirtyCrow / NecroWeb Magazin.
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